Achtsamkeitstraining

Achtsamkeitstraining und Wahrnehmungsübungen mit Pflanzen in der Natur spielen in vielen meiner Seminare eine große Rolle. Weiterhin biete ich sie als Einzeltraining und im Rahmen eines Retreat-Aufenthaltes an.

Unsere eigene Wahrnehmung ist der wichtigste Wegweiser in unserem Leben! Nur unsere persönlichen Gefühle können uns sagen, was uns wirklich wohl tut und was nicht. Doch um die eigene subjektive Wahrnehmung als wirklich wertvollen Ratgeber nutzen zu können, bedarf es des geübten Umgangs damit. Viele Menschen haben es verlernt, auf ihre Wahrnehmungen und Gefühle gut acht zu geben. Denn leider wird das Subjektive in unserer Welt heute zumeist nicht wert geschätzt. Es ist üblich, sich von vermeintlich objektiven Bewertungen leiten zu lassen.

Während meiner langjährigen Auseinandersetzung mit Pflanzen in der Natur habe ich gelernt, dass die Schulung der Wahrnehmung für die Natur im außen ein sehr gutes Instrument ist, um auch die eigene innere Natur besser kennen zu lernen.

Die genaue Beobachtung der Natur vermittelt uns oft wichtige Erkenntnisse über das Leben an sich und unsere momentane Situation – über das Wesen und Wirken der Natur im außen und in uns selbst. Alles was wir Menschen dafür tun müssen, ist offen zu sein, respekt- und liebevoll zu sein und vor allem achtsam zu sein – gegenüber der Pflanze und gegenüber uns selbst. Wir müssen lernen, unsere eigenen Wahrnehmungen zu bemerken, sie zu beschreiben, richtig zu deuten und ihnen zu vertrauen.

Im Spiegel der Natur erkennen wir uns selbst.

Wie wir die Natur im außen wahrnehmen hat immer auch etwas mit unserer eigenen Natur zu tun. Die äußere Natur drängt sich selten auf. Wir sind es, die – in den meisten Fällen unbewusst – uns bestimmte Dinge herauspicken, die uns ins Auge fallen, die wir plötzlich hören oder aber fühlen, riechen oder schmecken wollen. Aus der unendlichen Vielfalt an möglichen Wahrnehmungen, wählen wir aus, was für uns gerade von Bedeutung ist. Deshalb kann uns das Hinterfragen der eigenen Wahrnehmungen immer viel über uns selbst und unsere momentane Situation erzählen.

Je offener wir dabei sind, die Natur zu beobachten, desto häufiger können wir erkennen, dass es in der Natur viele Dinge gibt, die wir gar nicht für möglich gehalten hätten, die unseren gegenwärtigen Horizont überschreiten. Das erweitert unser Weltbild, befreit und bereichert uns. Die Beobachtung der Natur regt uns an, unser bisheriges Weltbild zu überdenken und neue Sichtweisen zu entwickeln. Es entstehen neue Lösungsansätze, auf die wir alleine nicht gekommen wären. Im Austausch mit der äußeren Natur erkennen wir die Möglichkeiten unserer inneren Natur! Die Natur inspiriert uns!

Pflanzen können uns große Lehrer sein. Pflanzen wurden und werden in fast allen Kulturen als göttliche Wesen betrachtet oder aber als Mittler zu einer göttlichen Instanz. Nur unsere eigene moderne, technisierte und naturentfremdete Kultur scheint das vergessen zu haben, so wie wir überhaupt vergessen haben, dass wir neben unseren körperlichen und geistigen auch seelische und spirituelle Bedürfnisse haben! Die Existenz anderer Wirklichkeiten und Bewusstseinswelten haben wir aus unserem Weltbild entfernt. Obwohl wir eigentlich wissen sollten, dass unserer Alltagwirklichkeit damit Anfang und Ende fehlen! Die Beschäftigung mit Pflanzen kann uns an das Eigentliche, Natürliche wieder anbinden. Die Beobachtung von Pflanzen hilft uns wieder zu erkennen, was Leben ist und was das Leben ausmacht.

Die Pflanzen können uns darüber hinaus auf der Herzensebene tief berühren und uns Botschaften und Bilder vermitteln, denn Pflanzen antworten auf unsere Aufmerksamkeit! Die Begegnung mit der Pflanzenseele kann unseren Horizont und unser Bewusstsein erweitern, sie kann uns völlig neue Sichtweisen und wichtige Erkenntnisse vermitteln, die uns helfen, unser Leben zu meistern.

Zeichnung „Im Spiegel…“ von Leo Laduch, www.leoladuch.com