von Svenja Zuther
blv-verlag, 2015
– Blick ins Buch –
(link auf amazon)
Eine Rezension:
Svenja Zuthers Buch ‚Schamanische Rituale‘ ist eine liebevolle Einladung an alle interessierten Leser, die wohltuenden, heilsamen Kräfte der Natur um uns herum (wieder) zu entdecken und mit Hilfe vielfältiger schamanischer Praktiken wie etwa Räucherrituale, Orakeltechniken, Divinationen, Natur-Meditationen und Achtsamkeitsübungen in unseren Alltag zu integrieren.
Sowohl bei der fachkundigen Beschreibung und Erklärung der schamanischen Kosmologie als auch bei der durchdachten, einfühlsamen Auswahl der praktischen Übungen, merkt man, auf welch reichen Wissens- und Erfahrungsschatz die Autorin zurückgreifen kann, der nicht nur ihrem akademischen Studium der Biologie sowie zahlreichen Aus- und Fortbildungen in Naturheilkunde und Schamanismus entstammt, sondern, und vor allem, ihrer besonderen Gabe, das Wesen und die Sprache der Pflanzenwelt wahrzunehmen und zu verstehen. Einleuchtend wird vor diesem Hintergrund auch das Hauptanliegen der Autorin – die Entweder-Oder-Dichotomie unseres modernen, rational geprägten westlichen Denkens zu überwinden und uns an das pantheistische Weltbild unserer Vorfahren zu erinnern, das keine Trennung zwischen Mensch und Natur kannte und somit das beglückende Gefühl einer tiefen Verbundenheit mit allem Lebendigen ermöglichte. Die (Wieder)entdeckung der schamanischen Wurzeln unserer eigenen Kultur ist der Weg zurück zur unseren Körper und Geist nährenden Quelle der Mutter Natur!
Svenja Zuthers Buch gehört nicht in die Kategorie der Werke, die nach dem einmaligen Durchlesen im Bücherregal vor sich hin stauben, sondern ist eins, welches man immer wieder gerne in die Hand nimmt, sei denn, um sich bestimmte Übungen oder Rituale, die zur aktuellen persönlichen Lebenssituation passen, ins Gedächtnis zu rufen, um mit einigen beschriebenen Naturbräuchen die Jahreszeiten zu zelebrieren, um es vor, nach oder auch während eines achtsamen Spaziergangs in der Natur aufzuschlagen und sich an die Grundlagen der Signaturenlehre zu erinnern oder einfach um sich bei einer leckeren Tasse (Kräuter)tee von den zahlreichen, ästhetisch sehr ansprechenden Naturphotographien und insgesamt einer sehr gelungenen inhaltlichen und grafischen Gestaltung begeistern zu lassen!
Ein wahrer Schatz für jede Bibliothek!
(nachzulesen bei Amazon)
Auszug aus dem Buch – das Vorwort: Die Heilkraft der Sehnsucht
Meine Sehnsucht nach Verbundenheit mit der Natur führte mich zur Beschäftigung mit dem Schamanismus. Seit meiner Kindheit verspürte ich eine besondere Beziehung zu Pflanzen. Doch leider fühlte ich mich oft getrennt von dieser so schönen Natur, irgendwo »da draußen«. In meiner Heimatstadt Berlin studierte ich Biologie und war enttäuscht vom seelenlosen Systematisieren und Benennen von Einzelteilen der Natur. Dann fand ich bei einem Praktikum in der Naturerlebnispädagogik in einem Nationalpark eine befriedigende Möglichkeit, mir selbst und anderen Menschen mehr Sinne für das Erleben der Natur zu öffnen. Doch ich wollte noch mehr, noch tiefer gehen, noch mehr mit der Natur in Kontakt gehen. Ich erforschte die Dimensionen der »Ganzheitlichen Pflanzenheilkunde« und begann, eigene Methoden der heilsamen Begegnung zwischen Mensch und Pflanze zu entwickeln. Die Beschäftigung mit dem Schamanismus wurde mit der Zeit immer wichtiger, denn ich wollte gerne mehr über unsere Beziehungen zur Natur verstehen – auch zu den andersweltlichen Ebenen. Ich hatte das Gefühl, im Schamanismus würde ich etwas finden, das meine Sehnsucht stillt.
Dabei lernte ich nicht nur von menschlichen Lehrern, sondern vor allem von der Natur selbst. Je mehr ich mich für diese andere Sicht auf die Welt öffnete und mich von Begrenzungen befreite, die mir nicht mehr sinnvoll erschienen, desto mehr zeigte sich mir ein Naturerleben voller Zauberkraft, voller Schönheit, voller Wahrheit. Ich erlebte tatsächlich, dass die Natur mir antwortet auf meine Fragen, meine Sehnsucht, meine Aufmerksamkeit. Die Pflanzendevas begannen zu mir zu »sprechen« und öffneten mir die Augen — oder besser gesagt das Herz — für viele Erkenntnisse, die mir vorher verborgen geblieben waren. Und für mich gab es keine Trennung mehr: Schamanismus und Naturwissenschaft sind keine Gegensätze, dürfen keine Gegensätze sein!
Wenn wir lernen, die Natur bewusst wahrzunehmen, entdecken wir, dass auch die Natur uns wahrnimmt! Wir können kommunizieren mit der Natur — mit ihr in Austausch gehen und werden dadurch in die Lage versetzt, in echter Kooperation mit der Natur zusammen zu arbeiten.
Ich glaube, dass dies ein guter Weg in eine gute Zukunft ist.
Möge dieses Buch vielen Menschen Freude bereiten und Mut machen, diesen Weg zu gehen!
Svenja Zuther